Barf Ratgeber: Wie barfe ich richtig? Ist Barfen wirklich so gesund? Wie viel Barf braucht mein Hund pro Tag?
Alles was du über das Barfen wissen musst, einfach erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Was heißt Barfen?
Warum sollte man Barfen?
Für wen ist Barfen geeignet?
Richtig barfen - so geht´s!
Bestandteile des Fütterungsplans
Welche Fleischsorten muss ich füttern?
Welches Gemüse muss ich füttern?
Welche Zusätze braucht mein Hund?
Wie viel Fleisch pro Tag?
Was kostet Barf?
Ist barfen gefährlich?
Vorteile vs. Nachteile beim Barfen
3 Mythen über das Barfen
Gut zu wissen!
Dieser Barf-Ratgeber gibt einen Einblick in die Welt des Barfens.
Da die artgerechte Ernährung von Hunden ein sehr umfangreiches Thema ist, können die einzelnen Themen auf dieser Seite nur grob angerissen werden.
Wichtig ist zu wissen: Wir empfehlen immer den Weg zu einem Ernährungsberater, der die genaue Energie- und Mineralstoffmenge deines Hundes ausrechnen kann.
Dieser Ratgeber kann aber einen ersten Einblick in das Thema geben und viele Fragen und Unsicherheiten beantworten.
Was heißt Barfen?
Die tatsächliche Herkunft des Begriffes ist wissenschaftlich leider nicht belegt. So gibt es die Meinung, dass Barf für "Biological Appropriated Raw Food" steht. Doch auch zahlreiche andere Übersetzungen kursieren. Als erste soll Debbie Tripp den Begriff des Barfens verwendet haben. Sie hat darunter "Born Again Raw Feeders" verstanden. Es ist also nicht ganz klar, wofür der Begriff Barf wirklich steht. Auch im Deutschen gibt es recht viele Übersetzungen - wobei die bekannteste Bedeutung „Biologisch artgerechte Rohfütterung“ ist.
Barfen = möglichst artgerechte Ernährung
Barfen ist aber tatsächlich viel mehr als die reine Fütterung mit Rohfleisch. Der Grundgedanke des Barfens ist es, den Hund möglichst artgerecht zu ernähren. Da er sich in freier Wildbahn als Raubtier von Beute ernährt, soll beim Barfen das Beutetier nachempfunden werden. Das Barf-Futter besteht also aus verschiedenen Komponenten und nicht einfach nur aus Rohfleisch.
Warum sollte man barfen?
Wem die Gesundheit seines Hundes wichtig ist, der sollte sich mit dem Thema Barfen auf jeden Fall auseinandergesetzt haben. Alle konventionellen Fütterungsformen wie Trockenfutter oder Dosenfutter entsprechen nicht der natürlichen Nahrung von Hunden. Sie müssen durch Hitze haltbar gemacht werden und verlieren so ihre natürlichen Nährstoffe die dann mit Chemie wieder hinzugefügt werden müssen. Oft weiß man auch gar nicht wirklich was drin steckt, da die Inhaltsangaben sehr ungenau sind.
Ist Barfen gut für Hunde?
Auf jeden Fall. Allerdings sollte man einige Grundlagen berücksichtigen, damit der Hund auch wirklich mit allen Nährstoffen versorgt ist. Der größte Vorteil beim Barfen ist, dass man genau weiß welche Inhaltsstoffe in dem Futter stecken. Besonders bei Hunden mit Allergien und Unverträglichkeiten ist das ein großer Pluspunkt. Aber klar ist auch, dass man sich etwas mit dem Thema Barfen auseinander gesetzt haben sollte, bevor man loslegen kann.
Für wen ist Barfen nicht geeignet?
Wenn du keine Lust hast, dich ein kleines bisschen in das Thema reinzuarbeiten oder alternativ einen Hundeernährungsberater aufsuchst, dann solltest du vielleicht lieber nicht barfen. Aber keine Sorge, wenn man die Basics berücksichtigt, ist es wirklich nicht so schwer. Natürlich ist es deutlich einfacher einen Sack Trockenfutter oder eine Dose aufzumachen und den Hund damit zufüttern. Aber wenn dir die Gesundheit deines Hundes wichtig ist, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Denn jeder Gang zum Tierarzt ist teurer, als eine Ernährungsberatung für deinen Hund. Durch ein paar Tricks ist auch Barfen kein allzu großer Aufwand, aber sicherlich immer etwas zeitintensiver als die Fütterung mit Fertigfutter.
Insbesondere wenn dein Hund an Krankheiten leidet, solltest du nicht einfach drauf los barfen. Dann empfiehlt sich immer eine Beratung durch den Tierarzt und der Gang zum Ernährungsberater, der individuell für deinen Hund und seine Erkrankung einen Futterplan erstellen kann.
Barf Ratgeber
Richtig barfen - so geht´s!
Viele Hundebesitzer haben Angst beim Barfen etwas falsch zu machen und bleiben daher lieber bei Trockenfutter. Sicherlich muss man sich mit der Thematik des Barfens etwas auseinandersetzen, bevor man loslegen kann.
Es macht aber auf jeden Fall Sinn, diese Zeit zu investieren, denn so ist eine gesunde Ernährung des geliebten Hundes sichergestellt.
Der Gang zum Ernährungsberater lohnt sich!
Für diejenigen, die keine Lust haben sich selbst in das Thema Barfen einzulesen oder für alle, die wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, macht der Weg zu einem Ernährungsberater für Hunde Sinn. Auch wenn die Erstellung eines Fütterunsplan nicht ganz günstig ist, da die Erstellung viel Zeit kostet, ist das Geld gut investiert. Und man spart sich damit sicherlich den ein oder anderen Weg zum Tierarzt.
Aller Anfang ist gar nicht so schwer
Grundsätzlich ist das Barfen für einen gesunden Hund aber auch keine hochkomplexe Wissenschaft. Es gibt ein paar Grundregeln, die man beachten sollte und die verraten wir dir hier gerne. Bitte beachte, dass diese Empfehlungen nur für einen ausgewachsenen und gesunden Hund gelten. Wir empfehlen trotzdem immer den Weg zu einem Ernährungsberater.
Bestandteile des Fütterungsplans
Beim Barfen teilt man die Nahrung des Hundes in einen tierischen Anteil und einen pflanzlichen Anteil. In der Regel beträgt der tierische Anteil 80 % und der pflanzliche Anteil 20 %. Einige Barfer bevorzugen auch die Aufteilung 70/30.
So sollte es sein!
Die Barf Pyramide
Die Barf Pyramide stellt den Standard-Fütterungsplan fü einen gesunden und ausgewachsenen Hund übersichtlich da.
Welches Fleisch muss ich füttern?
Die 80 % Fleischanteil unterteilen sich in Muskelfleisch, Innereien, Pansen und Knochen. Die Gewichtung ist im Folgenden genau erklärt.
Komponente 1
50 % Muskelfleisch
Das Muskelfleisch liefert wichtige Proteine, die dein Hund braucht. Gefüttert werden kann zum Beispiel Rindergulasch, Hähnchenbrust oder auch Exotenfleisch bei Allergikern wie Strauß
Komponente 2
20 % Pansen
Als Pansen bezeichnet man den Magen von Wiederkäuern wie dem Rind oder dem Lamm. Er ist ein wichtiger Bestandteil in der Barf-Fütterung da er reich an Mineral- und Ballaststoffen ist.
Komponente 3
15 % Innereien
Hier gibt es wiederum eine Unterteilung welche Innereien in welcher Gewichtung gefüttert werden sollen. Hier kommt eine mögliche und sinnvolle Aufteilung, wenn wirklich alle Innereien gefüttert werden.
o 40 % Leber
o 15 % Niere
o 15 % Milz
o 15 % Herz
o 15 % Lunge
Komponente 4
15 % Knochen
Hierbei bezieht man sich auf sogenannte Rohfleischknochen (kurz RFK), mit einem Anteil von jeweils 50 % Knochen und Fleisch.
Wichtig: Der Knochen muss roh gefüttert werden! Gekochte Knochen können splittern und so den Hund verletzen.
Welche Fleischsorten darf mein Hund fressen?
Welche Fleischsorten muss ich füttern?
Welche Fleischsorten im Futternapf des Hundes landen, kann verschiedene Gründe haben. Die klassischen Sorten wie Rind oder Geflügel sind meist die günstigeren Sorten.
Andere Sorten wie Wild, Pferd oder Exotenfleisch wie Strauß sind meist deutlich teurer. Viele Hunde leiden an Allergien und können daher nur bestimmte Sorten an Fleisch vertragen. Wenn also nicht der Geldbeutel entscheidet, dann kann auch gerne Rücksicht auf die Vorlieben des Hundes genommen werde.
Kein Schweinefleisch für Hunde!
Hunde sollten auf keinen Fall rohes Schweinefleisch bekommen. Schweinefleisch kann den Aujeszky-Virus enthalten, eine für den Hund tödliche Nervenkrankheit. Auch wenn die Viren bei ca. 60 Grad abgetötet werden, sollte man das Risiko einfach nicht eingehen.
Welches Gemüse und Obst füttert man beim Barfen?
Bei der Barf-Fütterung gibt es in der Regel immer einen Anteil an pflanzlichen Stoffen. Dieser Anteil sollte zwischen 20 % und 30 % der täglichen Futtermenge sein. Aufgrund des Fruchtzuckers, der für die Hunde nicht so gut zu verstoffwechseln ist, sollte mehr Gemüse als Obst gefüttert werden. Die grobe Aufteilung sind dabei 25 % Obst und 75 % Gemüse. Die pflanzlichen Bestandteile des Futters sollten auf jeden Fall zerkleinert werden, damit der Hund die Nährstoffe auch gut aufnehmen kann. Hier eignet sich ein Hochleistungsmixer perfekt.
TIPP!
Besonders bei Hunden, die Gemüse nicht so gerne fressen, macht es Sinn die pflanzlichen Teile zu pürieren. So kann man den Brei unter das Fleisch mischen und die meisten Hunde fressen es dann einfach mit.
Möhren, Äpfel und Co.
Welches Gemüse und Obst darf ich füttern?
Außerdem sollte man wissen, welche Sorten an Obst und Gemüse der Hund nicht fressen darf.
Besonders gut eignen sich Möhren, grüne Blattsalate, Äpfel. Aber auch Pastinaken, Fenchel oder Kohlrabi.
Warum füttert man Obst und Gemüse?
Gemüse und Obst werden übrigens gar nicht wegen der Vitamine gefüttert. Der Hund würde mit den Vitaminen und Mineralstoffen im Fleisch, den Innereien und Knochen ausreichend versorgt werden.
Grund für die Fütterung sind die enthaltenen Ballaststoffe.
Diese landen unverdaut im Dickdarm und regen so die Darmmotorik an. Dabei kommt einem der Anteil von 20 % recht hoch vor. Jedoch darf man nicht vergessen, dass Obst und Gemüse teilweise zu 80 bis 90 % aus Wasser bestehen. Demnach sind die enthaltenen Ballaststoffe recht gering. Neben den Ballaststoffen liefern die pflanzlichen Teile der Nahrung aber auch sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit des Hundes auswirken können. Es ist also auf jeden Fall zu empfehlen, dass der Hund täglich Obst und Gemüse gefüttert bekommt.
Welche Zusätze muss ich füttern?
Neben dem Fleisch, Innereien, Knochen und pflanzlichen Teilen sind ein paar Zusätze beim Barfen dringend erforderlich.
Als wichtigste Komponente ist das Öl zu nennen, welches in jedem Fall über das Futter gegeben werden sollte. Fälschlicherweise glauben viele, dass das Öl dazu da ist, damit der Hund die Vitamine aus dem Gemüse aufnehmen kann. Es ist zwar grundlegend richtig, dass es Vitamine gibt, die fettlöslich sind, jedoch hat das Fleisch für den Hund ja auch immer einen Fettanteil. Dieser erfüllt bereits den Zweck, dass der Hund die Vitamine in der Nahrung aufnehmen kann.
Zusatz Öl
Welches Öl soll ich beim Barfen verwenden?
Öl wird bei der Barf-Fütterung nicht als Energielieferant eingesetzt, sondern um eine geeignete Fettsäurenzusammensetzung zu schaffen. Damit ist die Zusammensetzung aus gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren gemeint.
Thema Jod bei der Barf-Fütterung
Jod ist ein wichtiges Spurenelement, welches für den Stoffwechsel des Hundes essenziell ist. Es kommt vorwiegend in der Schilddrüse von Tieren vor. Beim Jodmangel kann der Hund Haut- und Fellprobleme, sowie Probleme mit dem Hormonsystem bekommen. Zu viel Jod kann zu Schilddrüsenproblemen führen.
Wichtig: Der individuelle Jodbedarf des Hundes sollte auf jeden Fall durch einen Ernährungsberater ausgerechnet werden.
Ein wichtiger Zusatz
Warum muss man überhaupt Jod extra füttern?
Wie bereits erwähnt, kommt Jod bei Tieren vorrangig in der Schilddrüse vor. Diese sitzt im Kehlkopf der Tiere. Der Kehlkopf wird jedoch nicht gefüttert, da die Hormone in der Schilddrüse für Hunde gesundheitsschädigend sind. Daher wird der Hund aber auch zeitgleich nicht mit genügend Jod versorgt. Wir müssen diesen Jodmangel also durch die Fütterung von jodhaltigen Bestandteilen ausgleichen. Dafür eignet sich Seealgenmehl am besten.
Hinweis zu den Zusätzen
Da das Thema der Zusätze beim Barfen recht komplex ist, empfehlen wir hier eine Beratung durch einen Ernährungsberater für Hunde.
Perfekt zum Testen!
Unsere BARFmenüs!
Du hast Lust auf Barfen bekommen? Dann schau dir doch unsere fertigen Menüs an, die perfekt geeignet sind, um das Barfen einfach mal auszuprobieren!
Wie viel Barf Fleisch pro Tag?
So individuell wie der Organismus des Hundes, so individuell ist auch die benötigte Futtermenge. Anhaltspunkte gibt die nachfolgende Übersicht. Es handelt sich dabei aber natürlich um Durchschnittswerte, die stark abweichen können. Wenn man also nicht die genau benötigte Kalorienmenge für den Hund durch einen Ernährungsberater ausrechnen lässt, dann sollte man das Gewicht des Hundes regelmäßig überprüfen und die Futtermenge bzw. den Fettgehalt des Futters anpassen.
Wie viel Barf braucht mein Hund?
Barfen für Adulte Hunde
Jeder Hund hat einen individuellen Energiebedarf. Dieser hängt unter anderem von der Größe, seinem Energielevel, dem Alter und der Rasse ab.
Bei kleinen Rassen geht man von 3 % bis 4 % des Körpergewichts aus. Bei großen Rassen von 1,5 % bis 2,5 %.
Hunde im Wachstum
Barfen für Welpen
Ein Welpe hat in der Wachstumsphase natürlich einen erhöhten Energiebedarf. Damit gerade in diesen wichtigen Monaten keine Unterversorgung besteht, empfehlen wir das Erstellen eines individuellen Futterplans. Im Wachstum ist natürlich besonders die Ausreichende Versorgung mit Calcium für den Knochenbau erforderlich. Die durchschnittliche Fütterungsmenge kann der untenstehenden Tabelle entnommen werden, ersetzt aber keine individuelle Errechnung der benötigen Nährstoffe des Welpen. Ganz grob kann man zwischen 4 % und 8 % des Körpergewichtes nennen.
Erhöhter Bedarf bei Hündinnen die Welpen kriegen
Barfen für trächtige Hündinnen
Wenn eine Hündin Welpen bekommt, dann hat ihr Körper natürlich eine Menge zu leisten. Bis zur Geburt müssen die Welpen im Körper der Mutterhündin wachsen und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Nach der Geburt muss die Mutter die Welpen mit Muttermilch versorgen. Es liegt also auf der Hand, dass die Hündin einen deutlich erhöhten Bedarf hat. Man sollte das Fleisch um ca. 10 % erhöhen. Nach der Geburt benötigt sie ca. die 1,5 fache Menge. Daher sollte das Futter auf drei Mahlzeiten am Tag aufgeteilt werden.
Hohe Ansprüche im Alter
Barfen von Senioren Hunden
Bei älteren Hunden ist es wie bei uns Menschen. Der Stoffwechsel wird etwas langsamer, der Hund bewegt sich weniger und benötigt daher in der Regel etwas weniger Energie. Dafür ist das Immunsystem aber etwas schwächer, so dass der Hund da etwas mehr Unterstützung benötigt. Damit der Hund nicht hungert, weil die Kalorienmenge reduziert wird, kann man das Verhältnis von Fleisch zu pflanzlichen Bestandteilen anpassen.
Ältere Hunde können oft auch nicht mehr so große Mengen an Futter auf einmal vertragen. Man kann also durchaus drei kleinere Mengen am Tag füttern. Auch die Verdauung von Knochen kann für ältere Hunde schwerer werden. Wenn der Hund, vielleicht auch aufgrund seiner Zähne, keine Knochen mehr kauen kann, kann dies durch Knochenmehl ersetzt werden.
Teuer oder nicht?
Was kostet Barf?
Oft wird behauptet, dass Barfen viel teurer als Trockenfutter sei. Das ist so nicht richtig, denn da vergleicht man Äpfel mit Birnen.
Vergleichsrechnung Barf und Trockenfutter
Wenn ich meinen Hund bislang mit einem Trockenfutter gefüttert habe, welches beispielsweise 20 % Rinderfleisch enthält, liege ich bei ca. 4,50 € pro Kilo.
Nehme ich ein Futter, welches schon 50 % Fleisch enthält, liegt man bei ca. 7,50 € pro Kilo.
Wenn ich jetzt einfach mal nach der normalen Fütterungsempfehlung für Barfer rechne, dann liege ich bei 1 kg Futter (davon 80 % Fleisch und 20 % Pflanzliche Anteile) bei ca. 5 € für das Fleisch und unter 1 € für die Zusätze.
Jetzt kann man die Energie bei 1kg Trockenfutter nicht gleichsetzen mit der gelieferten Energie bei 1kg Barf. Es wird also schnell deutlich, dass es recht schwierig ist die beiden Fütterungsarten zu vergleichen. Denn Fakt ist: Die Inhaltsstoffe des Trockenfutters lassen sich nicht mit denen beim Barfen vergleichen. Und deswegen ist auch ein Vergleich des Preises schwierig.
Und ist Barf jetzt teurer als Trockenfutter? Ich würde sagen: Jein! Vergleicht man ein wirklich hochwertiges Trockenfutter, dass ansatzweise in der Qualität vergleichbar wäre, dann sind die Kosten fast identisch! Vergleicht man natürlich ein minderwertiges Trockenfutter mit dem Exotenfleisch vom Strauß, dann wird Barfen deutlich teurer sein. Es sollte aber weniger eine Kostenfrage, als mehr eine Philosophiefrage sein: Womit möchte ich meinen Hund versorgen?
Ist Barfen gefährlich?
Nach eine Studie der Uni Zürich 2019 gab es viel Aufruhe um das Thema Keimbelastung bei Barf-Fleisch. Dort wurden 51 Proben untersucht und es wurden bei 3,9 % Salmonellen-Erreger gefunden. Aufgrund der geringen Proben ist diese Studie jedoch keinesfalls repräsentativ. Dazu kommt, dass dies Problem nicht nur bei Barf-Fleisch, sondern ebenfalls bei Fleisch für den Menschenverzehr auftreten kann. Studien haben hier eine viel höhere Belastung gefunden. Grund für dieses Problem ist die Massentierhaltung und die Vergabe von Antibiotika. Wer sich also sicher sein will, dass er seinen Hund davor schützt, sollte auf Fleisch aus Massentierhaltung verzichten.
Grundlegend stimmt die Aussage, dass Barfen aufgrund der Keimbelastung des Fleisches gefährlich wäre, so auf jeden Fall nicht.
Die Originalstudie ist hier zu finden: Originalstudie Originalstudie Quelle
Auf einen Blick
Vorteile von Barf
+ Du weißt genau was drin steckt!
+ Du kannst die Inhaltsstoffe jederzeit auf die Bedürfnisse deines Hundes anpassen!
+ Wenn du nach Fütterungsplan arbeitest, dann hat deinen Hund garantiert keinen Mangel.
+ Du fütterst deinen Hund artgerecht und möglichst naturnah.
Negativ
Nachteile von Barf
- Basiswissen muss vorhanden sein.
- Regelmäßige Überprüfung des Futterplans notwendig.
- Du brauchst viel Platz in der Truhe (oder du nutzt gefriergetrocknetes Barf).
- Du musst das Futter zubereiten, was etwas Zeit in Anspruch nimmt.
3 Mythen rund um das Thema Barfen
#1 Rohfleischfütterung macht Hunde aggressiv
Immer mal wieder taucht die Aussage auf, dass die Rohfleischfütterung Hunde aggressiv machen würde. Vorab sei gesagt: Völliger Blödsinn!
Die Ursache dieser Aussage lässt sich wohl auf das Phänomen des Blutrausches zurückführen. Dabei sollen Wildtiere wie Füchse oder Wölfe nicht mehr aufhören können ihre Beute zu jagen, bis alle tot sind. Über viele Jahre wurden Studien zu dem Zusammenhang zwischen Aggression und der Fütterung der Hunde gemacht und dabei konnte kein Zusammenhang bestätigt werden. Eher im Gegenteil: Eine dauerhaft minderwertige Ernährung, durch die der Hund unter Mangelerscheinungen leidet, kann zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
#2 Barfen ist eine Wissenschaft, die der Laie nicht erfüllen kann
Richtig ist, dass man nicht einfach ohne jegliches Grundwissen anfangen kann seinen Hund zu Barfen.
Es gibt einige Grundregeln, die man beachten sollte. Die wichtigsten wurden in diesem Artikel angerissen. Es macht aber durchaus Sinn, dazu ein gutes Buch zu lesen oder einen Online-Kurs zu besuchen.
Macht braucht also keine Wissenschat erlernen, sondern lediglich ein bisschen Grundwissen.
Viele Barfer bekommen aber Lust, sich immer mehr mit dem Thema auseinander zu setzen und werden echte Experten auf diesem Gebiet.
#3 Barfen ist sehr zeitaufwändig
Sicherlich kostet es mehr Zeit, eine Barf-Futterration herzustellen, als eine Hand voll Trockenfutter aus einem Futtersack zu holen.
Mit ein bisschen Vorbereitung ist es aber durchaus mit recht wenig Aufwand möglich. So lassen sich die Futterportionen einmal im Monat vorbereiten, so dass man täglich keinen zusätzlichen Aufwand mehr hat.
Man kann zum Bespiel das Fleisch auftauen, die entsprechenden Menüs portionieren und anschließend wieder einfrieren. So kann ich immer den Bedarf auftauen, den mein Hund am Tag braucht.
BARFaway - einfacher geht´s nicht!
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